Corona – Reset der Digitalisierung
In der chinesischen Sprache wir das Symbol der „Krise“ gleichgesetzt mit dem Symbol des Wortes „Gelegenheit“ – Ein Hinweis oder ein Zitat, welches die E-Mail des Gymnasialrektors unserer Kinder gestern auf ganz wundervolle Weise abschloss. Mit eben diesem möchte ich meinen heutigen Artikel einleiten. Die Digitalisierung gilt auch bei bisherigen Skeptikern nun als Geschenk, denn wäre die nun geforderte, soziale Isolation ohne das Internet nahezu unerträglich und eine humanitäre Katastrophe.
Zurück zu mehr Humanität
So birgt eine jede Krise die Chance zur Veränderung, nicht nur in Bezug auf Digitalisierung. Auf der einen Seite befinden wir uns in einer Zeit, die uns anregt Altes zu überdenken, sich mit Themen auseinanderzusetzen, die wir längst als selbstverständlich und gewöhnlich angenommen hatten. Es sind die Themen, die unser Leben oftmals maßgeblich lebenswert machen. Ihnen dürfen wir nun wieder mit mehr Achtsamkeit begegnen. Menschlichkeit, das Miteinander, die Bedeutung menschlicher Nähe und der Familie, die Achtung der eigenen Gesundheit oder gesunder, wertvoller Ernährung rücken wieder bewusst in den Fokus. Regionalität erhält mehr Verständnis, die Natur als solche atmet auf, das Privileg uns jederzeit frei bewegen zu dürfen und das Bedürfnis sich gegenseitig zu helfen werden erkannt. Ebenso betrachten wir den reinen Kommerz, Massenproduktion und globale Wirtschaftsnetzwerke von einem anderen Blickwinkel.
Digitalisierung als Geschenk, nicht als Bedrohung
Auf der anderen Seite ist es nun zudem eine Zeit, in der wir uns unseren Ängsten stellen dürfen und zu neuem Denken unausweichlich aufgefordert werden. Denn was wären wir nun ohne moderne Technologien? Wir wären abgeschnitten von der Welt, von unserem Beruf, jegliche Kommunikation wäre immens schwierig. Es werden also auch neue Themen, Ängste integriert, gegen die wir uns gesellschaftlich geraume Zeit massiv gesträubt haben. Selbst die größten Skeptiker und Verweigerer sind nun dankbar die positiven Aspekte dahinter erkennen zu dürfen. Videocalls, Audiotelefonie, digitaler und ortsunabhängiger Datenaustausch ermöglichen uns beruflich als auch privat den Anschluss – dies sogar nahezu uneingeschränkt.
Nichts mehr wird sein, wie es war
Der Nutzungsanstieg cloudbasierter Lösungen ist während der vergangenen Tage um ein Vielfaches angestiegen – oder besser, sie ist geradezu explosionsartig in die Höhe geschossen.
Der technologische Fortschritt, die Digitalisierung gesamter Lebensbereiche, das Remote-Arbeiten und das Nutzen mobiler Kommunikationstools erweist sich nun als das „Tor zur Welt“ da draußen. Arbeiten, ohne im Büro zu sitzen, unterrichten, ohne, dass Kinder und Lehrkräfte dabei in einem Klassenzimmer sitzen, Meetings abhalten und gemeinsam auf Daten zugreifen, obwohl man in anderen Regionen sitzt oder diese Daten gar in Echtzeit gemeinsam bearbeiten – all das war längst möglich, doch waren es bis „Corona“ uns wachrüttelte nur eine geringe Anzahl an Querdenkern, die Unternehmen innovativ in eine effiziente Zukunft gesteuert haben. Diese sind die Gewinner von Morgen, denn Sie können voll und ganz weiteragieren und dies sicher.
„Machen, wie wir es immer gemacht haben“ ist nun nicht mehr nur „keine Wahl mehr“ – es bedeutet Status März 2020 die gesellschaftliche Isolation.
Das gesellschaftliche Leben im Außen neigt sich gen Null – hingegen wird es online exponentiell hochgefahren. Konzerte finden online statt, Interessensgruppen finden sich weit über die Region hinaus, die Sozialen Netzwerke werden Standard, Events finden als Webinare statt und die Oma trifft die Enkel im Online-Podcast. Der Sprung ins Ungewisse wurde nun zwangsverordnet und er erfreut sich großer Beliebtheit. Ich möchte noch einen drauf setzen: Er zeigt uns ganz neue Ausmaße der Kreativität des Einzelnen.
Kompetenz will auch im Home-Office erlernt werden
Das Klischee, dass im Home-Office zu arbeiten bedeutet zu Hause im Jogging abzuhängen und zu faulenzen, wurde ebenfalls deutlich transformiert. Das Remote-Arbeiten erfordert einiges an persönlicher Konsequenz, an Kompetenz im Umgang mit anderen und an Time-Management. Konzentriertes Arbeiten ist im Home-Office stellenweise sogar effizienter, da Aufgaben ohne Kaffeepäuschen mit Kollegen, Zwischenfragen und ständigem Tumult im Büro mit voller Aufmerksamkeit erledigt werden können. Tageszeiten spielen keine Rolle mehr, genauso verändert sich das Verhältnis zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer, denn die einzige Möglichkeit, dass Arbeiten motiviert erledigt werden und Teamarbeit wachsen kann, ist dem Mitarbeiter zu Vertrauen.
Emotionen ermöglichen, alle Sinne mit einbeziehen – Online-Teamwork optimieren
Konversation und letztlich Kommunikation umschreiben das Austauschen von Informationen jedweder Art. Dies umfasst immer einen Empfänger und einen Sender. Die Inhalte variieren von reinem Schriftverkehr, über Emojis, GIFs, Fotografien und ganzen Datensätzen aller digitaler Formen. Wie wir eine Nachricht verstehen kommt im reinen Schriftverkehr oftmals falsch beim Gegenüber an. So auch eine plump durchgestellte Datei ohne Kommentar.
Microsoft Teams – Kollaboration und Kommunikation auf höchstem Niveau
Das Einbeziehen menschlicher Emotionen und das Zurückgreifen auf möglichst viele unserer Sinne ist von immensem Vorteil, wenn Zusammenarbeit nicht im selben Raum stattfindet. Microsoft hat Microsoft Teams als DAS Aufgabentool und Herzstück zur besseren Kommunikation und Kooperation genau wegen dieses Sachverhalts entwickelt. Remote-Arbeiten verlangt ein neues Mindset, das gelernt werden will.
Visualisieren, aber mit Rücksicht – Videocalls
Durch Videotelefonie und das Meeting in größeren Gruppen kommt zur reinen Sprachnachricht das Visuelle hinzu. Dies ist nicht nur enorm wichtig, um den anderen besser interpretieren und verstehen zu können, sondern gelten hier auch andere Regeln wie im Meeting vor Ort. Menschen lernen Zeichen zu setzen wer wann spricht, ein „ins Wort Fallen“ wird unmöglich, denn dann versteht niemand mehr etwas und die Agenda eines Meetings wird deutlich wichtiger. Ohne Struktur, kein Online-Meeting. Pünktlichkeit ist von hoher Bedeutung und wird spätestens nach dem ersten Patzer eingehalten. Mehr hierzu in unserem Video zu den „Tipps für ein besseres Online-Meeting“ weiter unten.
Offenes Teamwork
Daten liegen nicht mehr auf dem Rechner des einzelnen, sondern sind den Teams zugänglich. Jeder hat Zugriff auf alles, nur wenige vertrauliche Dokumente bleiben einigen wenigen vorbehalten. Hierdurch entsteht mehr Gemeinschaftsgefühl, Aufgaben werden als „gemeinsame Herausforerung“ betrachtet.
Nicht mehr zwischen Tür und Angel
Es wird nicht mehr kurz etwas zugeworfen und Verantwortung abgegeben. Informationen gehen nicht verloren.
Selbstverantwortung
Die Organisation der eigenen Aufgaben und die Bringschuld wird zu Holschuld transformiert – Mitarbeiter holen sich Ihre Aufgaben und das dann, wann es am besten passt, vor allem aber nach Wichtigkeit. Dies bedeutet also nicht, dass es nicht gleichzeitig gilt Projektpläne einzuhalten, doch wird alles flexibler. Aufgaben werden hier nicht mehr gemäß des Prinzips „wer die letzte E-Mail versandte“ abgearbeitet, da diese dann ganz oben in „Outlook“ erscheint, sondern wir entscheiden selbst welche Aufgabe im Moment die dringlichste ist. Wir ordnen nach Projekten, Teams und Terminplanung.
Gesellschaftlicher Wandel
Wenn nur ein Bruchteil derer, die sich aufgrund der derzeitigen Krise nun mit fortgeschrittenen Maßnahmen der Digitalisierung zwangsbeschäftigen auch dort bleiben – innovativ digital – so wird dies einen enormen gesellschaftlichen Wandel mit sich bringen. Wir sind gezwungen uns neu zu orientieren.
Für unser Schulsystem, die Gleichberichtigung zwischen Männern und Frauen, die effizientere Zusammenarbeit der Teams in den Unternehmen und das Sprengen gesellschaftlicher Ketten kann diese Krise Verbesserung bringen. In digitaler Hinsicht, als auch in sozialer und humanitärer.
Hinter all dem gesundheitlichen Leid gibt es also auch Chancen.